Extension of the Province Library, Stuttgart (D)

Competition (2010) for the Extension of the province library of Baden-Württemberg

Auditorium for 200 persons, exposition room, reading areas, 3.000m² open archive

Not built

Explanation below in German:

Planungswettbewerb Erweiterung Württembergische Landesbibliothek Stuttgart

Städtebauliche Gesamtlösung
Der Entwurf zur Erweiterung der Landesbibliothek Baden-Württembergs sieht eine ge-
schlossene Bebauung zur Konrad-Adenauer-Straße hin vor. Der bestehende Bau der heutigen Landesbibliothek wird mit dem Neubau eine neue repräsentative Fassade zum Schlossgarten hin bekommen. Der Gesamtkomplex fügt sich in seiner Grösse in die Reihe der Kulturbauten entlang der Konrad-Adenauer-Straße ein. Um einen axialen Blickbezug vom Inneren des Neubaus zum Neuen Schloss herstellen zu können, erstreckt sich der Riegel in voller Länge vor das Bestandsgebäude und schafft somit einen einheitlichen Baukörper entlang der Konrad-Adenauer-Straße. Aufgrund der Länge ist es möglich einen besonders schmalen Riegel vor den Altbau zu setzen, der mit den skulpturalen Auskragungen der Lesebereiche, neue Akzente entlang der Konrad-Adenauer-Straße setzt und mit seinem anspruchsvollen Erscheinungsbild das Stadtbild in Zukunft prägen wird.

Räumliche Qualität des Außenbereichs
Der Entwurf sieht vor den ‚Hohen Ufer’ am Vorplatz des neuen Gebäudes entlang fort-
zusetzen. Um die Kante an der Konrad-Adenauer-Straße zu verstärken wird die Fußgängerbrücke nach vorne verschoben und die Mauer vom Haus der Abgeordneten weitergeführt. Der neue Patz unter dem schützenden Vordach kann dazu genutzt werden die Ausstellungsflächen oder Veranstaltungen auf diesem zu erweitern, unabhängig von den Witterungsverhältnissen. Die Bepflasterung des Platzes markiert den Rahmen dieser flexibel nutzbaren und überdachten Außenfläche. Eine neue behindertengerechte Rampe an der Konrad-Adenauer-Straße soll den ‚Hohen Ufer’ besser an die Innenstadt anschließen. Die Rampe zur Archivstraße soll in seiner Gestaltung
aufgewertet werden.

Architektonische Gestaltung und Innenraum
Die zwei Auskragungen entlang der Konrad-Adenauer-Straße formen einen klaren Bezug auf das Raumprogramm. In ihnen befinden sich die Lesebereiche (Leseplätze, Gruppenarbeitsplätze, der Schulungsraum) der Bibliothek, welche schon bei Annäherung an die Bibliothek zur Unterstützung der Orientierung eindeutig sichtbar werden. Da der bestehende Lesesaal eine introverte Orientierung hat und außer auf der verhältnismäßig kleinen Empore keinen Bezug nach Außen hat, wurde bei dem Entwurf des Erweiterungsbaus bewusst darauf geachtet, den Nutzern im Neubau eine andere Art des Lesebereiches anzubieten: durch die horizontalen Fensterpartien der Auskragungen wird ein weiter Ausblick über die Stadt ermöglicht. Hoch über der Konrad-Adenauer Strasse entsteht ein ruhiger Ort für die Studierenden und Nutzer der Bibliothek. Die ausgeprägten Formen der Auskragungen bilden im Innenraum „Doppelgeschossigkeiten“, wodurch die effizienten Geschosshöhen der Magazinbereiche in den Lesebereichen überhöht werden und Sichtverbindungen zwischen den einzelnen Ebenen entstehen.
Aufgrund der Hanglage und der daraus resultierenden Aufsicht auf das Dach muss dieses als fünfte Fassade betrachtet werden. Die unter dem Dach befindlichen betriebstechnischen Anlagen werden in die Kubatur des Gebäudes aufgenommen. Die Thematik der Ausstülpungen wird fortgeführt und bildet eine Einheit mit der Fassadengestaltung.
Die robuste Natursteinverkleidung der Fassade umschließt die Kubatur des Gebäudes perfekt und fügt sich somit in die Reihe kultureller Bauten entlang der Kulturmeile ein.
Es entsteht eine neue Bibliothek mit einer prägnanten, spezifischen Form von großem Wiedererkennungswert.

 

Mecanoo

Advertisement